Avocado grillen: In der Frucht steckt viel mehr Potenzial
Avocado kennt inzwischen fast jeder – aus dem Supermarkt oder als Guacamole. Unbekannt ist die Tatsache, dass es sich hier um einen Vertreter der Lorbeergewächse handelt und die Avocado damit eigentlich genau genommen eine Beere ist. Und vielen Liebhabern der Avocado, bei denen die Frucht hin und wieder auf dem Teller landet, sind sich auch nicht bewusst, dass ohne den Menschen die Avocado vielleicht schon ausgestorben wäre. Hätten nicht die Ureinwohner Mesoamerikas die Pflanze für sich entdeckt und deren Kultivierung angestoßen. Warum erlebt die Avocado (die sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnt) derzeit eine solche Erfolgsgeschichte? Und kann die Avocado mehr als nur Guacamole?
Avocado: Ein wenig Geschichte und Botanik
Ihr habt es sicher schon vermutet, die Avocado ist kein Europäer – sie stammt aus Mittel-/Zentralamerika. Hier wurde der Wert der Frucht bereits im Mesolithikum (Mittelsteinzeit) erkannt, wie archäologische Funde zeigen. Die ursprüngliche, nicht kultivierte Avocado ist heute als Criollo bekannt. Botanisch gehört die Pflanze zur Familie der Lorbeergewächse und trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Persea americana (P. americana).
Die heute im Handel erhältlichen verschiedenen Sorten gehen im Wesentlichen auf drei Avocado-Varietäten zurück:
- Varietät Mexiko
- Varietät Guatemala
- Varietät Westindien
Eine Besonderheit der Pflanze ist der große einzelne Samen in der Frucht. Dieser wird als Hinweis angesehen, dass sich die Avocado für die Vermehrung ursprünglich auf die mesoamerikanische Megafauna angepasst hatte. Dass P. americana nicht – wie andere Pflanzen – ausgestorben ist, scheint sie der Verwendung durch den Menschen zu verdanken.
Was steckt alles in der Avocado?
Avocado wird gern als Superfood bezeichnet. Klar, dass etwas Besonderes in der Frucht stecken muss. 100 Gramm Avocado enthalten zuerst eine Menge Wasser (bis zu zwei Drittel). Auf Platz 2 der Inhaltsstoffe landen pflanzliche Fette, gefolgt von Ballaststoffen und Eiweiß. Kohlenhydrate sind in der Avocado sehr wenig enthalten.
Interessant ist der Gehalt an Mineralstoffen, wie Kalium, Eisen oder Zink. Und auch im Hinblick auf Vitamine und Aminosäuren steckt die Avocado voller Überraschungen. Carotinoide oder Vitamine B3 und B5 sowie Vitamin E treten in den Vordergrund.
Woran sind reife Avocados zu erkennen?
Diese Situation kennt Ihr vielleicht schon: Vor Euch liegt eine Avocado, schließlich wollt Ihr die Frucht auch mal probieren. Beim Anschneiden dann die Überraschung – innen ist das Fruchtfleisch bereits braun verfärbt, die Avocado war überreif. Wie passiert Euch so etwas nicht mehr?
Grundsätzlich erfolgt die Ernte der Früchte im unreifen Zustand. Auf dem Weg in den Supermarkt und zu Euch nach Hause reifen die Avocados nach. Übrigens: Auch in der Natur fallen die Früchte unreif vom Baum.
Liegt eine Avocado im Supermarktregal, macht einfach den Drucktest. Gibt die Schale leicht nach, ist die Chance groß, eine reife Frucht in den Händen zu halten. Schaut Euch auch die Stelle an, wo der Stiel angesetzt hat. Ist diese sehr dunkel, kann die Avocado bereits überreif sein. Da die Frucht auch zu Hause nachreift, sollte eine reife Avocado zügig verzehrt werden. Alles andere wäre rausgeschmissenes Geld.
Avocado grillen: Salat, Dip & Co.
Das typischste Gericht auf Basis von Avocado ist ein Dip. Ihr habt richtig geraten, die Rede ist von Guacamole. Hierfür einfach das Fruchtfleisch der Avocado zerdrücken, Zitronen- oder Limettensaft zugeben und mit Koriander sowie Salz abschmecken. Gewürze wie Knoblauch, Chili oder Tomatenwürfel runden das Ganze ab. Übrigens: Der Zitronensaft verhindert die (enzymatisch bedingte) bräunliche Färbung der Avocado.
Ihr könnt die Avocado aber auch im Ganzen – naja, eher als Hälfte – auf den Grill legen. Hierfür einfach die Frucht halbieren und den Kern entnehmen. Beide Hälften anschließend mit Öl und etwas Zitronensaft (Limette geht natürlich auch) bestreichen.
Die Hälften auf den heißen Grillrost legen und nach 2 Minuten um 45° drehen. Der Grund: So erhaltet Ihr ein wirklich perfektes Grillmuster. In die Vertiefung des Steins könnt Ihr anschließend eine Füllung, wie zum Beispiel Pesto oder eine Cremolata geben. Verfeinert mit einem würzigen Feta ist die Avocado so der richtige Appetizer, um das BBQ einzuläuten.
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